Bitcoin-Unternehmen stehen dem Bumerang-Effekt übermäßiger Hebelwirkung gegenüber

Wenn bitcoin in der Flaute steckt, leiden diejenigen, die mit beiden Händen eingestiegen sind, unter heftiger Verdauungsstörung. Der König der Kryptos ist von fast 126.000 Dollar auf etwa 92.000 Dollar gefallen. Ein brutaler Absturz, der die Schwächen eines auf Euphorie und Schulden basierenden Modells offenbart. Für einige Kryptounternehmen ist dieser Rückgang nicht nur eine Bremse, sondern eine unkontrollierbare Umkehr. Das Ergebnis: massive Verluste, erschütterte Modelle und eine Zukunft im Überlebensmodus. Analyse einer Wende, die so heftig wie vorhersehbar ist.

BTC im Sinkflug, Unternehmen unter Druck: Die große Umkehr des DAT-Modells

Das DAT (Digital Asset Treasury)-Modell galt lange als Performance-Maschine. Solange die Aktie mehr wert war als der gehaltene bitcoin, konnten Unternehmen Aktien ausgeben, BTC kaufen und ihre Kapitalisierung steigern. Doch seit dem Rückgang hat sich dieser positive Kreislauf in einen Teufelskreis verwandelt.

Galaxy Research fasst die Situation unverblümt zusammen:

Das bitcoin-Treasury-Modell ist im Grunde ein Liquiditätsderivat. Es funktioniert nur, wenn die Aktie mit einem Aufschlag auf den BTC-NAV gehandelt wird. Sobald diese Aufschläge zusammenbrechen, dreht sich das gesamte Schwungrad um.

Der bitcoin-Absturz löste diesen Bruch aus. Unternehmen wie Metaplanet oder Nakamoto, die im vergangenen Herbst noch enorme nicht realisierte Gewinne auswiesen, zeigen nun hohe Verluste. Im Dezember wies Metaplanet etwa 530 Millionen Dollar an nicht realisierten Verlusten aus. 

Der BTC-Preis fällt nur um 30 %, aber die Aktien dieser Unternehmen sind bei einigen um 98 % eingebrochen. Wie Galaxy sagt: Diese Preisdynamik erinnert an die spektakulären Abstürze, die auf den Memecoin-Märkten zu beobachten sind.

Von verherrlichter Hebelwirkung zum systemischen Risiko: Der verstärkte Krypto-Effekt

Die Kryptoindustrie liebt Hebelwirkung. Doch wenn sich der Wind dreht, wird dieser Hebel zur Last. Das gilt für Unternehmen, die stark auf bitcoin gesetzt haben. Laut Galaxy hat dieselbe Finanztechnik, die den Anstieg verstärkte, auch den Absturz verschärft.

Einige Unternehmen kauften BTC zu über 107.000 Dollar. Heute stehen sie im Minus. Nakamoto verzeichnet einen Rückgang von mehr als 98 %. Das ist kein Rücksetzer mehr, sondern eine Auflösung. Gleichzeitig werden die Aktien mit Abschlag gehandelt, was eine rentable Emission unmöglich macht.

Um herauszukommen, zeichnen sich drei Szenarien ab. Das wahrscheinlichste: dauerhaft komprimierte Aufschläge, wobei DAT-Aktien riskanter sind als BTC selbst. Zweitens: Konsolidierungen oder Übernahmen zwischen starken und geschwächten Unternehmen. Und schließlich ein optimistisches Szenario: eine Rückkehr in die Gunst, falls BTC neue Höchststände erreicht. Doch nur wer umsichtig agierte, könnte profitieren.

Bitcoin erschüttert Unternehmen, aber die gesamte Kryptoindustrie wankt

Diese Krise trifft nicht nur die BTC-Giganten. Auch andere Kryptos wie ETH oder SOL, die über Unternehmen gehalten werden, bieten Staking- oder Lending-Optionen. Doch diese alternativen Einnahmen konnten den allgemeinen Vertrauensverlust an den Märkten nicht verhindern.

Der Liquiditätsrückgang und der Schock vom 10. Oktober – der eine Welle von Zwangsverkäufen bei Futures auslöste – verstärkten die Panikbewegung. Viele Investoren beginnen, an der Lebensfähigkeit dieser extrem exponierten Modelle zu zweifeln. Es ist mehr als nur ein Preisproblem – es ist ein groß angelegter Stresstest für den gesamten Sektor.

Das Beispiel von Strategy ist aufschlussreich: Das Unternehmen sammelte 1,44 Milliarden Dollar ein, um 12 Monate Dividenden zu garantieren. Übersetzung: Cash ist wieder König, selbst im Krypto-Bereich. Wer keine Reserven aufgebaut oder sein Modell überbewertet hat, zahlt heute den Preis.

5 Zahlen, die die Lage beschreiben

• 92.119 Dollar: aktueller Preis von bitcoin (BTC); 
• -98 %: Kursrückgang der Nakamoto-Aktie seit ihrem Höchststand;
• 530 Millionen $: nicht realisierte Verluste von Metaplanet im Dezember;
• 107.000 $: durchschnittlicher BTC-Kaufpreis für Metaplanet und Nakamoto;
• 1,44 Milliarden $: von Strategy aufgebrachte Barreserve zur Beruhigung der Märkte.

Wenn Kryptounternehmen leiden, bleiben auch Mining-Unternehmen nicht verschont. Ihre Aktien stürzen rapide ab, manchmal um 50 % innerhalb weniger Wochen. Zwischen steigenden Energiekosten, BTC-Rückgang und fallenden Aufschlägen wird das Mining zur Herausforderung. Der Sturm ist also auf der gesamten Krypto-Front angekommen.