Wie plant man einen perfekten TGE-Launch?

Die meisten TGE scheitern nicht, weil das Produkt schlecht ist oder das Team unerfahren ist, sondern weil die Grundlagen nie darauf vorbereitet waren, der öffentlichen Prüfung, dem Wettbewerb und einem Wechsel der Narrative standzuhalten.

Autorin: Stacy Muur

Übersetzung: AididiaoJP, Foresight News

Eine Token-Emission ist keine Marketingkampagne, sondern ein ökonomischer Stresstest.

Tatsächlich scheitern die meisten TGE nicht an einem schlechten Produkt oder mangelnder Erfahrung des Teams, sondern daran, dass die Grundlagen nie bereit waren, sich der öffentlichen Prüfung, dem Wettbewerb und einem Wechsel der Narrative zu stellen.

In diesem Artikel erzähle ich zusammen mit @AlexTops1 von @CoinList eine Geschichte darüber, wie man die Erfolgschancen eines Protokolls bei der Emission erhöhen kann.

Vielleicht bist du ein B2B-Softwareunternehmen, aber wenn du einen Token emittierst, bist du jetzt auch ein B2C-Startup, das sich an ein Retail-Publikum richtet.

Der Markt ist gnadenlos effizient:

Wenn deine Community leer ist, deine Tokenomics schwach sind, dein Nutzen nicht fertiggestellt ist oder deine Go-to-Market-Strategie inkonsistent ist, wird das innerhalb von Minuten nach dem Listing offengelegt. Du hast nur eine Chance, deinen Token zu emittieren – vermassel es nicht.

Diese Checkliste skizziert die Kernelemente, die darüber entscheiden, ob ein Projekt zu den nachhaltigen Top 15% gehört oder zu einem weiteren Chart wird, der nur fällt und nie steigt.

Community- und Mindshare-Aufbau

Vor dem TGE ist die Marktstimmung gleichbedeutend mit Liquidität.

Gewinner bauen über Wochen nachhaltigen, glaubwürdigen Mindshare auf, Verlierer versuchen, in den letzten 72 Stunden Hype zu erzeugen.

Dein Ziel: Überall präsent, konsistent und nicht aufgesetzt wirken.

Eine Geschichte schaffen, die jeder versteht

Dein Unternehmen hat zwei völlig unterschiedliche Zielgruppen: die Nutzer deines Produkts und diejenigen, die deinen Token kaufen. Um mit ihnen in Kontakt zu treten, verzichte auf Fachjargon und beginne bei den Grundlagen:

• Warum ist dein Projekt wichtig?
• Für wen ist es wichtig?
• Was ist die Kernbotschaft?
• Wie planst du, diese Botschaft zu verbreiten?

Sobald die Kernbotschaft steht, erzähle deine Geschichte und die deiner Nutzer immer und immer wieder. Ein großartiges Produkt ist bedeutungslos, wenn du es nicht einfach erklären kannst; Konsistenz und Klarheit sind der einzige Weg, Aufmerksamkeit zu gewinnen. Wenn du als technischer Gründer nicht gut im Messaging bist, stelle jemanden ein, der es ist. Der Erfolg deiner Token-Emission hängt davon ab.

Nachhaltiger Mindshare (2-3 Monate vor dem TGE)

Top-Projekte halten mindestens 2 bis 3 Monate vor dem Tokenverkauf oder TGE eine stabile, organische Präsenz aufrecht.

• Keine plötzlichen Negativereignisse
• Kein Verschwinden von der Bildfläche
• Keine plötzlichen großen Ankündigungen

Keine Bot-Aktivitäten und künstlicher Hype

Nichts zerstört Glaubwürdigkeit schneller, als wenn die Followerzahl über Nacht von 20.000 auf 60.000 springt.

Nutze TweetScout oder Moni Discover, um deine eigenen Social-Media-Kanäle zu prüfen.

Überprüfe die organische Interaktion von KOL-Kooperationen. Warnsignale sind große Followerzahlen, aber niedrige Tweet-Impressionen und Interaktionsraten, nach Aktivitätsschüben folgende Stille, wiederholte Tweet-Antworten und keine gegenseitigen Follower. Nutze Tools wie Kaito oder Cookie3, um Glaubwürdigkeit zu prüfen.

Vermeide Giveaways, Bot-gesteuerte Aufgaben oder verpflichtende „Follow-to-Earn“-Kampagnen.

Wenn dein Publikum unecht wirkt, wird auch dein TGE unecht sein. Börsen und Investoren schauen sich deine Daten an, aber sie lassen sich nicht von Vanity-Metriken täuschen.

Stimmung und Community-Engagement vor dem TGE

Schlechte Marktstimmung kann deine Emission schon vor dem Token-Listing zerstören, aber künstlich positive Stimmung ist ebenso schädlich.

• Nutze Kaito, Lunarcrush oder Santiment, um die Stimmung zu verfolgen.
• Zu gute Stimmung ist genauso verdächtig wie zu schlechte.
• Stelle bei KOL-Kooperationen sicher, dass deren Bewertungen organisch und ausgewogen wirken.
• Wähle Influencer nach echter Interaktion, nicht nach Followerzahl.
• Wenn ein KOL sowohl Vor- als auch Nachteile deiner Methode betont, ist das besser als reine Lobhudelei.
• Verfolge den Prozentsatz an Nutzern, die UGC (Memes, Threads, Fan-Art, Dashboards) erstellen.
• Ein gesundes Ökosystem sollte 5-10% aktive Creator zeigen, nicht nur Reagierende.
• Baue Glaubwürdigkeit mit edukativen Inhalten auf und gehe dann mit wachsendem Momentum zu konversionsorientierter Kommunikation über.
• Aktiviere Top-KOLs aus verschiedenen Regionen und Sprachen, darunter Englisch, Chinesisch, Russisch, Ukrainisch, Türkisch und Spanisch.

Discord / Telegram Gesundheitscheck

Stille Gruppen = stilles TGE, die Community-Dynamik muss sichtbar sein.

• Messe DAU (Daily Active Users)
• Gesunder Bereich: 10-20% der Gesamtmitgliederzahl
• Unter 8% bedeutet, dass du vor dem TGE eine „Geisterstadt“ betreibst

Eine starke GTM-Strategie (Go-to-Market) entscheidet, ob die Token-Emission den Markt entzündet oder nach 48 Stunden in Vergessenheit gerät.

Mit Annäherung an das Listing die Business-Entwicklung verstärken

Die Integration mit anderen Krypto-Projekten ist ein riesiger Wachstumskanal, der vor der Token-Emission für Aufmerksamkeit sorgen kann.

In vielerlei Hinsicht ist es einfacher, Partnerschaften mit anderen Projekten, Börsen und Market Makern einzugehen, bevor du einen Token mit transparenten Metriken und Einnahmen hast. Sobald du einen Token mit klaren Kennzahlen und Einnahmen hast, reicht das nie aus.

Arbeite mit Projekten zusammen, die eine ähnliche Nutzerbasis oder Zielgruppe haben, damit du deren Community und Hype nutzen kannst.

Nimm jede hochwertige gemeinsame Twitter Space, Social-Media-Promotion oder Offline-Event an. Hole aus jeder Kooperation das Maximum heraus.

Nach der Emission darfst du niemals verstummen.

Stille tötet das Momentum mehr als Verkaufsdruck.

• Du schaffst es nicht, nach dem TGE Nachfrage zu generieren → Token stürzt ab.
• Du kommunizierst keine Anreize nach dem TGE → Token stürzt ab.
• Du bringst keine Reihe starker Partnerschaften / Produktlaunches → Token stürzt ab.

Nichts tötet deine Nutzerakquise mehr als ein Chart, der nur fällt und nie steigt.

Tokenomics und ökonomisches Design

Token-Emissionen scheitern meist nicht an „schlechtem Marketing“.

Sie scheitern, weil das Angebot die Nachfrage erdrückt.

Eine erfolgreiche Token-Emission (Erfolg = langfristiges Potenzial) besteht zu 20% aus Hype und zu 80% aus ökonomischem Engineering.

Hier ist die Tokenomics-Checkliste, die jedes ernsthafte Team vor dem TGE bestehen muss.

Hinweis: Ich gehe hier nicht auf die Grundlagen von Vesting/Lockups/interne Sperrungen ein, sondern betone eher oft übersehene Kategorien.

Grundanforderungen (nicht verhandelbar)

Das sind die Basics, die eine legitime von einer Amateur-Emission unterscheiden:

• Vollständige Transparenz: Keine versteckten Zuteilungen, keine „noch anzukündigenden“ Lockups, keine unvollständigen Vesting-Charts.
• Minimierung des Verkaufsdrucks: Airdrops sollten gestaffelt werden; Frühinvestoren sollten nicht sofort aussteigen können; FDV (Fully Diluted Valuation) sollte Retail-Nutzer nicht bestrafen. Bei Tokenverkäufen sollten die Bedingungen für deine Community mindestens gleichwertig (wenn nicht besser) sein als die der letzten privaten Runde für VCs und Insider.

Wenn diese beiden Punkte nicht erfüllt sind, bist du nicht bereit für ein TGE.

Token-Claim-Mechanismus

Wenn jeder sofort 100% claimen kann (insbesondere bei Airdrops oder sehr günstigen FDV-Public Sales), hast du ein massives Liquiditätsereignis + keinen Grund, den Token zu halten.

Was tun:

Nutze gestaffelte Claim-Optionen, zum Beispiel:

• Option A: Jetzt 100% claimen, aber ungünstige FDV (z.B. zu einer niedrigen 2-fachen Bewertung claimen).
• Option B: Jetzt 25% claimen, 75% werden über 6-12 Monate vestet, dafür höhere und günstigere FDV.

Das zwingt Nutzer, zwischen Liquidität und Loyalität zu wählen und stabilisiert so den frühen Handel.

Governance ist kein Nutzen

Ein Token, der nur Governance bietet = null natürliche Nachfrage. Kein Kaufgrund, kein Haltegrund.

Stelle sicher, dass der Token echten, strukturellen Nutzen hat:

• Staking für Protokoll-Einnahmen
• Gebührenrabatte oder Rückvergütungen
• Zugang zu Premium-Funktionen
• Buyback & Burn durch Einnahmen
• Collateral-Nutzung im Ökosystem
• Notwendig für Node-Betrieb / Netzwerksicherheit

Der Nutzen sollte direkt an die Protokollnutzung gekoppelt sein.

Wenn der Token nur ausfließt und nicht zurückkehrt, führt das zu Preis-Inflation und Wertverlust.

Erwäge dauerhafte deflationäre Mechanismen, wie zum Beispiel:

• Verbrennung eines Prozentsatzes (0,5-1%) bei jeder Transaktion
• Buyback & Burn durch Protokoll-Einnahmen
• Verbrennung nicht abgeholter Rewards
• Verbrennung bei Einlösung / Minting-Operationen

Ohne deflationäre Mechanismen nimmt die Inflation zu, und du solltest in der Lage sein, das zu kompensieren.

Nachfragegenerierender Nutzen muss zum TGE live sein

Es gibt viele Token am Markt, die langsam gegen Null gehen, weil Teams den Token emittiert haben, bevor das Produkt, das den Token wirklich benötigt, live war.

Wenn du noch nicht live bist, verschiebe das TGE.

Wenn dein Mainnet nicht am selben Tag wie das Token-Listing live geht, verschiebe das TGE.

Du bekommst hier keine zweite Chance – vermassel es nicht.

Produkt

Dieser Artikel behandelt hauptsächlich Marketing und Tokenomics, aber ein entscheidender Teil darf nicht übersehen werden: Product-Market-Fit.

Wenn dein Produkt keinen Token benötigt, priorisiere den Nutzen. Eine zu frühe Token-Emission verzerrt das Nutzerverhalten, zementiert fehlerhafte Annahmen und verdeckt tiefere Produktprobleme. Anreize können kurzfristiges Wachstum fördern, aber sie können kein Produkt reparieren, das nicht überzeugt.

Ich habe das immer wieder beobachtet: Eine Token-Emission zieht viele Nutzer an, aber ohne Nutzen bricht das Engagement ein, sobald die Anreize verschwinden. Am effektivsten ist ein Token, wenn er auf ein Produkt aufgesetzt wird, das bereits Wert liefert.

Meine Meinung: Der Schlüssel zur Unterscheidung von Gewinnern und Verlierern

Gewinner:

• Organische Community, keine gekauften Follower
• Echte Marktnachfrage vor dem Token
• Transparente Tokenomics
• Momentum-Plan nach dem TGE
• Ein tatsächlich nützlicher Token

Verlierer:

• Nur Hype-Story
• Versteckte Unlocks und fragwürdiges Vesting
• Token ohne Use Case
• Nach dem Listing keine Kommunikation mehr
• Teams, die das TGE als Endpunkt sehen

Ein TGE ist kein Grund zum Feiern, sondern der Beginn eines Stresstests.

Der Markt ist unerbittlich.

Du kannst monatelang Hype aufbauen, aber ein einziger Fehler wie versteckte Unlocks, unvollständiger Nutzen, Fake-Follower oder eine tote Community kann alles in wenigen Minuten zunichtemachen.