Der US-amerikanische Bitcoin-Miner TeraWulf unternimmt seinen bislang größten Schritt in Richtung künstliche Intelligenz: Gemeinsam mit der KI-Cloud-Plattform Fluidstack wurde ein 25-jähriges Joint Venture im Umfang von rund 9,5 Milliarden US-Dollar vereinbart. Kern des Vorhabens ist der Bau eines 168 Megawatt (MW) starken Hochleistungsrechenzentrums im texanischen Abernathy, das ab der zweiten Hälfte 2026 weltweit agierende KI-Plattformen mit Rechenkapazitäten für Foundation-Modelle versorgen soll.
TeraWulf hält 51 Prozent der Anteile an dem Gemeinschaftsprojekt, während Fluidstack technologische Expertise und operative Infrastruktur einbringt. Finanziert wird das Projekt über eine Kombination aus Eigenkapital und fremdfinanzierten Leasingverträgen, die durch Google mit einer Kreditunterstützung von 1,3 Milliarden US-Dollar abgesichert sind. Dies verbessert die Bonität der Projektfinanzierung erheblich und macht das Vorhaben auch aus Sicht institutioneller Investoren attraktiv.
Skalierung mit System
Für TeraWulf markiert das Vorhaben einen strategischen Wendepunkt. Die vertraglich gebundene Hochleistungsrechnerkapazität des Unternehmens steigt durch den neuen Deal auf über 510 MW. Ziel ist es, gestützt durch Tier-1-Partner wie Google und Fluidstack, jährlich 250 bis 500 MW zusätzliche Kapazitäten unter Vertrag zu nehmen. Auch das neue Projekt bietet Erweiterungspotenzial, da auf der bestehenden Infrastruktur weitere Ausbaustufen geplant sind.
Zudem sicherte sich TeraWulf eine exklusive Option auf bis zu 51 Prozent Beteiligung an einem weiteren, gleich großen Projekt, das Fluidstack künftig realisieren will.
Anleger feiern KI-Vorstoß
Die Märkte reagierten umgehend. Nach der Bekanntgabe des Deals verzeichnete die Aktie von TeraWulf ein deutliches Plus von rund 25 Prozent und notierte zuletzt bei 16,92 US-Dollar. Der Umsatz stieg um 84 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 48 bis 52 Millionen US-Dollar, das bereinigte EBITDA auf bis zu 19 Millionen US-Dollar.
Die Zahlen belegen die zunehmende Bedeutung von HPC-Hosting in der KI-Branche, das im Fall von TeraWulf vertraglich abgesichert und durch Investoren wie Google gestützt ist. Laut CFO Patrick Fleury ist dies ein Beleg für die Skalierbarkeit des Geschäftsmodells und den erfolgreichen Einsatz von Kapitalressourcen in einem wachstumsstarken Sektor.
Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil
TeraWulf setzt bei der Umsetzung seiner KI-Ambitionen weiterhin auf umweltfreundliche Energien . Der Bau der neuen Anlage in Texas erfolgt mit Fokus auf niedrige CO₂-Emissionen, wie es der generelle Infrastrukturansatz des Unternehmens vorsieht. Fluidstack-Mitbegründer César Maklary lobte in diesem Zusammenhang insbesondere die Energiekompetenz und Skalierungsfähigkeit von TeraWulf, die entscheidend für den Aufbau nachhaltiger Rechenzentren sei.
Angesichts des wachsenden Bedarfs an GPU-Clustern für Foundation-Modelle, etwa im Bereich autonomer Systeme, Sprach-KIs oder Bilderkennung, erscheint die Partnerschaft mit Fluidstack strategisch gut getimed. Schon im August gab es einen ersten Deal mit der Firma , damals aber noch in geringerem Umfang.
Zuletzt aktualisiert am 30. Oktober 2025
