OpenAI tritt mit dem KI-gesteuerten ChatGPT Atlas-Browser gegen Chrome an

OpenAI hat ChatGPT Atlas vorgestellt, einen KI-gestützten Webbrowser, der ChatGPT direkt in das Surferlebnis integriert und sich als Herausforderer von Google Chrome positioniert, das 72 % des globalen Browsermarktes kontrolliert.

OpenAI stellt ChatGPT Atlas vor

OpenAI hat ChatGPT Atlas vorgestellt, einen KI-gesteuerten Webbrowser, der darauf ausgelegt ist, den ChatGPT-Chatbot direkt in das Surferlebnis zu integrieren. Der Browser wurde am Dienstag vorgestellt und ist zunächst für Apple macOS verfügbar, Versionen für Windows, iOS und Android werden in den kommenden Monaten erwartet.

OpenAI-CEO Sam Altman sagte, dass der Browser „rund um ChatGPT gebaut“ sei, um ein nahtloseres, KI-gesteuertes Surferlebnis zu bieten. Das Unternehmen möchte seine schnell wachsende Nutzerbasis, die nun bei 800 Millionen wöchentlich aktiven Nutzern liegt, nutzen, um Early Adopters für diese neue Plattform zu gewinnen.

ChatGPT Atlas entfernt die traditionelle Adressleiste und stellt KI-gesteuerte Funktionen in den Mittelpunkt der Benutzeroberfläche. Nutzer können auf eine ChatGPT-Seitenleiste zugreifen, die Webseiteninhalte zusammenfasst, Produkte vergleicht oder Daten in Echtzeit analysiert.

Ein Premium-„Agentenmodus“ ermöglicht es ChatGPT, Aufgaben eigenständig auszuführen, wie zum Beispiel Recherchieren, Einkaufen oder das Buchen von Dienstleistungen auf E-Commerce-Plattformen wie Etsy und Shopify sowie auf Reisewebsites wie Expedia und Booking.com. Während einer Demo am Dienstag zeigte OpenAI, wie der Agentenmodus einen kompletten Lebensmitteleinkauf über Instacart durchführte und dabei alle Zutaten für ein online gefundenes Rezept selbstständig kaufte.

Mit der Einführung von Atlas positioniert sich OpenAI als direkter Herausforderer von Google Chrome, das derzeit mit fast 72 % Marktanteil den Browsermarkt dominiert. Analysten merken an, dass ChatGPT Atlas neue Konkurrenz für Online-Werbeeinnahmen bringen könnte, insbesondere wenn OpenAI beginnt, seine KI-Funktionen mit gezielter Werbung zu monetarisieren.

„Die Integration von Chat in einen Browser ist ein Vorläufer dafür, dass OpenAI beginnt, Werbung zu verkaufen, was bisher noch nicht geschehen ist. Sobald OpenAI beginnt, Werbung zu verkaufen, könnte dies einen erheblichen Teil der Suchmaschinen-Werbeeinnahmen von Google abziehen, das etwa 90 % dieses Ausgabenbereichs kontrolliert“, sagte Gil Luria, Analyst bei D.A. Davidson.

Einige Experten bleiben jedoch skeptisch, ob Atlas in der Lage sein wird, Mainstream-Nutzer von etablierten Browsern abzuwerben. Pat Moorhead, CEO von Moor Insights & Strategy, sagte, dass Gelegenheits- und Unternehmenskunden möglicherweise weiterhin auf ihre bevorzugten Browser setzen, die zunehmend ähnliche KI-Funktionen übernehmen.

Die Veröffentlichung des Browsers spiegelt auch den wachsenden Trend zur KI-gesteuerten Suche wider, bei der große Sprachmodelle zunehmend zur Beantwortung von Anfragen und zur Bereitstellung von Empfehlungen eingesetzt werden. Aktuelle Daten zeigen, dass mittlerweile fast 6 % der Desktop-Suchen KI-gestützte Modelle einbeziehen – mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr.