Als BlackRock Anfang 2024 seinen Spot-Bitcoin-ETF auf den Markt brachte, rechneten viele zwar mit einem großen Interesse, dass der Fonds in kürzester Zeit fast jedes erdenkliche Rekordbuch sprengen würde, überraschte dann allerdings selbst Branchenkenner. Innerhalb weniger Monate flossen Dutzende Milliarden US-Dollar in das Vehikel, das direkt physisch hinterlegte Bitcoins hält. Noch nie zuvor erreichte ein ETF eine solche Geschwindigkeit beim Kapitalaufbau wie BlackRocks ibit.
Das verwaltete Vermögen des Fonds bewegt sich inzwischen in Richtung dreistelliger Milliardenbeträge. Allein aus den Managementgebühren generiert der Anbieter jährlich Hunderte Millionen US-Dollar. In Bezug auf Einnahmen gilt er mittlerweile als profitabelster Fonds in der BlackRock-Palette – noch vor alteingesessenen Indexfonds, die über Jahrzehnte hinweg stabile Cashflows lieferten.
Inhaltsverzeichnis
ToggleWas hinter dem Erfolg steckt
Die Dynamik des Blackrock Bitcoin Spot ETF kommt nicht von ungefähr. Institutionelle Investoren suchten lange nach einem regulierten Zugang zum Krypto-Markt, ohne selbst Wallets einrichten oder Private Keys verwalten zu müssen. Mit einem börsengehandelten Fonds wird der Kauf so unkompliziert wie bei einem S&P-500-ETF. Zudem profitieren Anleger von der Glaubwürdigkeit des weltweit größten Vermögensverwalters.
Parallel spielte der Markttrend BlackRock in die Karten: Die Kursrallye von Bitcoin im Jahr 2024 und 2025 ließ das Produkt für Anleger umso attraktiver erscheinen. Wer ohnehin darüber nachdachte, Bitcoin zu kaufen , fand in dem neuen ETF eine vermeintlich sichere, regulierte Alternative zum direkten Handel auf Kryptobörsen.
Die Kehrseite der Medaille: Wenn Erfolg zum Risiko wird
So beeindruckend diese Zahlen auf den ersten Blick auch wirken – sie bergen auch Schattenseiten. Ein Fonds, der in kürzester Zeit mehrere Dutzend Milliarden Dollar anzieht, kann leicht ins Visier der Aufsichtsbehörden geraten. Zudem bedeutet Größe im Umkehrschluss nicht automatisch Stabilität. Erst vor wenigen Monaten kam es zu abrupten Mittelabflüssen in Milliardenhöhe, nachdem der Bitcoin-Kurs schwankte. Innerhalb weniger Tage wurden frühere Zuflüsse damit wieder relativiert.
Die Abhängigkeit des Fonds vom volatilen Bitcoin-Markt stellt zudem ein strukturelles Risiko dar. Wer den ETF kauft, spekuliert letztlich direkt auf die Kursentwicklung der Kryptowährung, nur eben in nett verpackter Form. Eine Absicherung oder Diversifikation, wie sie klassische Indexfonds bieten, existiert hier nicht.
Unterschied zu klassischen Indexfonds
Die Bezeichnung „Indexfonds“ wirkt im Zusammenhang mit dem Bitcoin Spot ETF irreführen. Während traditionelle ETFs einen Korb aus Hunderten Aktien abbilden, fokussiert sich der Bitcoin-ETF ausschließlich auf eine einzige digitale Währung, wie der Name schon verrät. Von Diversifikation also keine Spur. Damit ist er eher ein Vehikel für spekulative Anleger, die bewusst auf eine Anlageklasse setzen wollen, die extreme Schwankungen aufweist.
Im Unterschied zu Aktien- oder Anleihe-ETFs hängt die Performance nicht an Unternehmensgewinnen, Zinsentwicklungen oder Wirtschaftszyklen, sondern ausschließlich an Angebot und Nachfrage einer digitalen Asset-Klasse. Diese Besonderheit macht ihn einzigartig, aber auch riskant.
Institutionelle Euphorie und ihre Grenzen
Trotz aller Risiken strömen weiterhin Gelder von Banken, Vermögensverwaltern und Pensionsfonds in den ETF. Das Signal ist eindeutig: Bitcoin hat seinen Platz im institutionellen Anlageuniversum gefunden. Dennoch bleibt fraglich, wie nachhaltig dieser Trend ist.
Regulatorische Unsicherheit könnte jederzeit neue Hürden aufbauen. Sollten etwa strengere Eigenkapitalanforderungen für Banken beim Halten von Krypto-Assets eingeführt werden, könnte sich das Wachstum schlagartig verlangsamen. Auch geopolitische Spannungen und geldpolitische Maßnahmen der Notenbanken könnten den Appetit auf volatile Anlagen dämpfen.
Bitcoin kaufen – direkt oder über Umwege?
Für Privatanleger stellt sich die Frage, ob der Umweg über den ETF überhaupt sinnvoll ist. Wer Bitcoin kaufen möchte , kann dies längst unkompliziert über lizenzierte Plattformen tun. Die Gebühren sind dabei häufig niedriger als die Verwaltungsgebühr des ETFs. Andererseits lockt die einfache Handelbarkeit an der Börse, die Sicherheit der Verwahrung durch einen Branchenriesen und die Integration ins bestehende Depot.
Für Anleger, die ausschließlich auf Kursgewinne setzen und keine eigene Wallet benötigen, mag das ETF-Modell praktikabel sein. Wer jedoch langfristig von der Unabhängigkeit und Dezentralität der Blockchain profitieren möchte, wird weiterhin zum direkten Kauf tendieren.
Blick auf andere digitale Assets
Der enorme Erfolg des Bitcoin-ETFs wirft auch ein Schlaglicht auf die Entwicklung anderer digitaler Währungen. Neue Kryptowährungen erscheinen fast wöchentlich auf dem Markt, viele davon mit innovativen Anwendungsfällen oder speziellen Nischenstrategien. Auch wenn bislang kein vergleichbares ETF-Produkt für diese Coins existiert, beobachten Investoren den Markt aufmerksam.
Gerade Krypto Geheimtipps , die noch unterhalb des Radars großer Fondsmanager gehandelt werden, wecken zunehmend das Interesse spekulativer Anleger. Manche Experten sehen darin die nächste Evolutionsstufe der Branche: Während Bitcoin als Türöffner für institutionelles Kapital fungiert, könnten spezialisierte Fonds auf andere digitale Assets folgen. Solana und XRP stehen da schon in den Startlöchern.
Bitcoin Spot ETF: Mehr Glanz als Substanz?
Die Geschwindigkeit, mit der BlackRocks Bitcoin-ETF gewachsen ist, zeigt den Hunger nach regulierten Krypto-Produkten. Doch je höher die Erwartungen steigen, desto größer die Gefahr einer Enttäuschung. Investoren müssen bedenken, dass sich der Erfolg eines Fonds, der ausschließlich eine volatile Währung abbildet, binnen Tagen ins Gegenteil verkehren kann.
Auch wenn die Schlagzeilen derzeit euphorisch und höchst optimistisch klingen: Der Fonds bleibt eng an die Kursentwicklung von Bitcoin gekoppelt. Ein längerer Bärenmarkt, auch wenn der aktuell in weiter Ferne scheint, könnte die bisherige Erfolgsgeschichte schnell ins Wanken bringen – und wäre ein Härtetest für Anlegervertrauen wie auch für den Ruf von BlackRock als Vorreiter im Krypto-Segment.
Zuletzt aktualisiert am 7. Oktober 2025
