Krypto-News der Woche 3. Oktober 2025

Zentralbanken laut Deutscher Bank bald Krypto-Investoren

Zentralbanken werden sich laut Einschätzung der Deutschen Bank zunehmend als Krypto-Investoren engagieren. Bisher neigen sie üblicherweise zu einer feindlichen Haltung. Eine Maßnahme des US-Präsidenten Donald Trump könne jedoch einen internationalen Stimmungswandel auslösen.

Im März unterzeichnete er ein Dekret, mit dem er den Start zweier staatlicher Krypto-Reserven anordnete. So entstand eine Bitcoin-Reserve und eine breiter gefächerte Krypto-Reserve.

Diese Maßnahme werde Nachahmer auf den Plan rufen, argumentierten die Analysten der Deutschen Bank. Bis 2030 werde der Bitcoin zur international wichtigsten Reservewährung neben dem Gold aufsteigen, prognostizieren die Autoren.

“Während Gold seit langem die Standardalternative [für den US-Dollar] ist, hat die wegweisende Entscheidung der Trump-Regierung vom März, eine Bitcoin-Reserve in den USA einzurichten, die Debatte darüber neu entfacht, ob Zentralbanken Bitcoin als Reservewährung halten sollten”, heißt es.

Weil der Bitcoin nur geringe Abhängigkeiten zu anderen Anlagen, Märkten oder Staaten aufweist, sei die Kryptowährung als Reservewährung sehr attraktiv. Eine weitere Abwertung des US-Dollars und steigende Inflation könnten den Aufstieg des Bitcoins beschleunigen. Zudem droht eine veränderte Arbeitsweise der US-Zentralbank FED, die dafür sorgen dürfte, dass Bitcoins Bedeutung als Investmentanlage zunimmt.

Die Erwartung vieler Krypto-Enthusiasten, wonach BTC Fiatwährungen wie den US-Dollar gänzlich ersetzen kann – als Zahlungsmittel oder als Reservewährung – teilt die Deutsche Bank nicht. Staaten seien willens, ihre Fiatwährungen zu schützen. Die notwendigen Fähigkeiten bestünden.

“Weder Bitcoin noch Gold werden den US-Dollar als wichtigste Reservewährung oder Zahlungsmittel ersetzen können.”

Darum startet Visa ein Stablecoin-Pilotprojekt

Kreditkartenanbieter Visa startet ein eigenes Stablecoin-Projekt. Zunächst ist dieses nur für institutionelle Nutzer verfügbar, die eine Akkreditierung erhalten. Bereits im April 2026 wolle man das Pilotprojekt ausweiten.

Ein bestehendes System zur Abrechnung internationaler Transaktionen verbessert Visa auf diese Weise. In einer Pressemitteilung erklärte Abteilungsleiter Chris Newkirk, dass diese technologische Verbesserung längst überfällig sei.

#Visa just unveiled a #stablecoin pilot via Visa Direct, aiming to slash the cost and speed of cross-border remittances. Announced at SIBOS, the program seeks to eliminate the need for pre-funded accounts and unlock faster liquidity for institutions. pic.twitter.com/YxqR2mpUcx

— CryptoFeed.News (@Cryptofeed_N) September 30, 2025

Institutionelle Nutzer mussten bisher Reserven in Form verschiedener Fiatwährungen innerhalb des Zahlungsnetzwerks von Visa halten, um grenzüberschreitende Zahlungen abzuwickeln. Dank des Einsatzes von Stablecoins ist dies künftig nicht mehr nötig. Zudem steigt die Geschwindigkeit der Prozedur erheblich.

Nutzer können Liquidität so innerhalb von Minuten rund um den Globus verschieben. Bisher musste man dafür mehrere Tage lang warten. Weil die unterschiedlichen Fiatgeldreserven entfallen, müssen Nutzer weniger unbewegliches Geld parken. Die freigelegte Liquidität können sie stattdessen sinnstiftend nutzen.

“Durch die Symbiose von Visas globalem Netzwerk und der Programmierbarkeit der Blockchain sowie durch die Zusammenarbeit mit führenden Zahlungsanbietern (…) trägt Visa zur Modernisierung grenzüberschreitender Zahlungen bei”, erklärte das US-Unternehmen in einer Pressemitteilung.

Auf welche Blockchains man für den Transfer der Stablecoins setzt, geht aus der Mitteilung nicht hervor. In der Vergangenheit hatte Visa angekündigt, Solana, Ethereum, Avalanche und Stellar nutzen zu wollen.

Ethereum-Gründer warnt vor neuem EU-Gesetz

Ethereum-Gründer Vitalik Buterin warnt vor einem neuen EU-Gesetz , das im Oktober vom EU-Rat bestätigt werden könnte. Offiziell betitelt die Politik die neue Verordnung unter dem Namen “Festlegung von Vorschriften zur Prävention und Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern” oder als “COM/2022/209 final” – besser bekannt als Chatkontrolle.

Weil der Gesetzesentwurf eine dystopische Überwachung sämtlicher Kommunikationswege des Internets vorsieht, hält Buterin es für eine Gefahr. Seine Leser rief er über X dazu auf, sich gegen das Gesetz zu wehren, bevor es verabschiedet wird.

“Kämpft gegen die Chatkontrolle! Man kann die Gesellschaft nicht sicher machen, indem man den Menschen Unsicherheit bringt”, schrieb der Kanadier.

Das Gesetz sei eine enorme Bedrohung für Einwohner der Europäischen Union, da sämtliche digitale Kommunikationswege überwacht und ausgewertet werden sollen. Diese Maßnahme würde nicht nur staatlichem Terror Tür und Tor öffnen, auch Hacker könnten in der dafür notwendigen digitalen Infrastruktur ein wertvolles Ziel entdecken.

“Wir alle verdienen Privatsphäre und Sicherheit in unserer privaten Kommunikation – und zwar ohne zwangsläufig hackbare Hintertüren”, so Buterin.

Der berüchtigte Gesetzesentwurf wird von der Europäischen Kommission unterstützt. EK-Präsidentin Ursula von der Leyen gilt als begeisterte Unterstützerin. Die Behörden selbst sollen der Überwachung allerdings entgehen – allein das sei entlarvend, argumentiert Buterin.

“Die Tatsache, dass Regierungsbeamte sich selbst von ihrem eigenen Gesetz ausnehmen wollen, spricht Bände.”

Samsung stellt Nutzern direkten Zugang zu Krypto bereit

Samsung, der weltweit größte Hersteller von Smartphones, stellt Nutzern einen direkten Zugang zu Kryptowährungen bereit – das geht aus einer Pressemitteilung des Unternehmens hervor. Zunächst stelle man die neue Funktion nur den Inhabern von Samsung-Smartphones bereit, wenn diese in den USA leben.

“Samsung baut seine Partnerschaft mit Coinbase, der führenden Krypto-Börse des Landes, aus, um Galaxy-Nutzern in den USA einen benutzerfreundlichen Zugang zu Kryptowährungen zu ermöglichen.”

Wer die Samsung Wallet in den Vereinigten Staaten von Amerika nutzt, erhält ein kostenloses Abo für Coinbase One. Durch das Abonnement entfallen Handelsgebühren beim Erwerb und Verkauf von Krypto.

“Dank unserer Partnerschaft mit Coinbase erhalten Galaxy-Nutzer einen einfachen und optimierten Zugang zu Kryptowährungen”, erklärte Drew Blackard von Samsung.

75 Millionen Nutzern in den USA wird diese Funktion freigeschaltet. Man plant, dieses System allen Inhabern von Samsung-Smartphones rund um den Globus freizuschalten. Coinbase-Gründer Brian Armstrong bekundete über X seine Freude für die neue Partnerschaft.

Excited to be partnering with @Samsung to make crypto even more accessible.

We’re offering 75M+ Samsung Galaxy users in the U.S. free access to Coinbase One to bring them onboard. And we’ve fully integrated Samsung Pay, so every Coinbase user in the U.S. can use that to buy… pic.twitter.com/kfBvo2znCQ

— Brian Armstrong (@brian_armstrong) October 3, 2025

Kryptomarkt bricht dank US-Stilllegung aus?

Der Kryptomarkt verzeichnet aktuell einen bullischen Ausbruch. BTC stieg gestern erstmals seit August wieder über 120.000 US-Dollar. Im Wochentrend verzeichnet die größte Kryptowährung ein Plus von zehn Prozent. Über die letzten 24 Stunden legte BTC um 0,70 Prozent zu und notiert nun bei genau 120.420 US-Dollar.

Ethereum erlebt derzeit ähnliche Kursgewinne. Im Tagestrend stieg ETH um 1,13 Prozent. Im Wochentrend schreibt der Coin sogar 13 Prozent Gewinn und notiert nun bei 4.466 US-Dollar.

Im Wochentrend lassen sich am Kryptomarkt überwiegend grüne Zahlen sehen. Unter den CMC 100 führt der Privacy Coin Zcash (ZEC) die aktuellen Trends mit 170 Prozent Kursgewinn an. Zcash notiert bei 146 US-Dollar.

Darauf folgt PUMP, die Kryptowährung der Memecoin-Plattform Pump.fun. Der Token stieg über die letzten sieben Tage um 37,46 Prozent auf 0,0070 US-Dollar. Auf dem dritten Rang findet sich DeXe (DEXE) mit 37 Prozent Kursgewinn ein. Der Token dient einem gleichnamigen Governance-Protokoll und notiert bei 12,74 US-Dollar.