Was denken die Investoren? CoinGecko-Daten enthüllen den Altcoin-Boom

Autor: Stephen Katte

Übersetzung: TechFlow

Laut einer am Montag veröffentlichten Umfrage von CoinGecko haben 10 % der Befragten noch nie Bitcoin gekauft, und nur 55 % der Neueinsteiger haben Bitcoin in ihr Portfolio aufgenommen.

Die neueste Umfrage der Datenaggregationsplattform CoinGecko ergab, dass nur 55 % der neuen Krypto-Nutzer Bitcoin in ihrem Portfolio gewählt haben, was von Analysten als Zeichen für die Reife des Marktes gewertet wird.

Die Umfrage von CoinGecko unter 2549 Krypto-Teilnehmern zeigt, dass 10 % der Befragten sogar noch nie Bitcoin gekauft haben.

CoinGecko Research Analyst Yuqian Lim sagte: „Mit dem Aufkommen anderer Narrative und Altcoin-Communities, die Aufmerksamkeit gewinnen, nimmt die Wahrscheinlichkeit ab, dass Bitcoin als Einstiegspunkt dient.“

Unter den neuen Krypto-Inhabern, die an der CoinGecko-Umfrage teilgenommen haben, hielten nur 55 % ursprünglich Bitcoin. Quelle: CoinGecko

Altcoins als Einstieg: Zeichen eines gesunden Marktes

Jonathon Miller, General Manager der Kryptobörse Kraken, sagte im Interview mit Cointelegraph, dass Investoren zunehmend über andere Bereiche wie DeFi oder Memecoins in den Markt einsteigen.

Er sagte: „Das beweist das Wachstum und die Reife des Krypto-Ökosystems: Bitcoin ist nicht mehr das einzige Haupt-Asset, und der Zugang zu Kryptowährungen wird immer reibungsloser, sodass Neueinsteiger leichter an neuen Narrativen teilhaben können.“

Er glaubt jedoch auch, dass angesichts zunehmender geopolitischer Unsicherheiten, anhaltender Währungsabwertung und des Rufs von Bitcoin als „robusteste Form von Geld“ Nutzer, die Bitcoin zunächst meiden, möglicherweise wieder darauf zurückkommen.

„Mit der Zeit werden viele, die durch spekulative Trends in den Kryptomarkt eingestiegen sind, die Bedeutung von Bitcoin erkennen und ihr Portfolio entsprechend anpassen.“

Die Attraktivität von Altcoins

Hank Huang, CEO des quantitativen Handelsunternehmens Kronos Research, sagte gegenüber Cointelegraph, dass Investoren, die Bitcoin beim Markteintritt umgehen, oft von den niedrigen Stückkosten der Altcoins und einem stärkeren Gemeinschaftsgefühl angezogen werden.

Die CoinGecko-Umfrage ergab, dass 37 % der Befragten über Altcoins und nicht über Bitcoin in den Kryptobereich eingestiegen sind.

Quelle: CoinGecko

Hank Huang sagte: „Mit der zunehmenden Verbreitung von Kryptowährungen werden immer mehr Investoren Bitcoin umgehen und sich auf Altcoins mit geringerer Marktkapitalisierung und lebendige Communities konzentrieren. Das zeigt, dass der Markt reifer wird und Diversifizierung die Beteiligung fördert.“

„Die Marktdynamik verschiebt sich zugunsten von Sol, ETH und Memecoins, wodurch Bitcoin von der Standardeinstiegsmöglichkeit zu einer von vielen Optionen im Kryptobereich wird.“

Er vermutet weiter, dass die Zukunft von Kryptowährungen langfristig nicht nur von Bitcoin abhängen wird, da es Konkurrenz durch neue Frameworks gibt und die Akzeptanz zunehmend von einem „vielfältigen Ökosystem, in dem Innovation, Kultur und Community genauso wichtig sind wie Wert“, getrieben wird.

Nutzer könnten Angst haben, Chancen zu verpassen

Tom Bruni, Head of Market bei der Investment-Social-Media-Plattform Stocktwits, sagte gegenüber Cointelegraph, dass mangelndes Wissen und der häufige Preisanstieg von Bitcoin ebenfalls Einflussfaktoren sein könnten.

Er sagte: „Während Krypto-Native glauben, dass die Branche noch in den Kinderschuhen steckt, könnten Außenstehende das Gefühl haben, die Gelegenheit verpasst zu haben, wenn sie Bitcoin nicht zu einem niedrigeren Preis gekauft haben, da der Preis bereits über 100.000 US-Dollar lag.“

„Im jüngsten Bullenmarkt haben einige Altcoins Bitcoin deutlich übertroffen, und Investoren suchen nach günstigeren Kryptowährungen als Bitcoin, was dazu führt, dass sie in risikoreichere Altcoin- und Memecoin-Märkte einsteigen.“

Im Jahr 2025 hat Bitcoin mehrfach neue Allzeithochs erreicht, zuletzt am 14. August, als es erstmals die Marke von 124.000 US-Dollar überschritt.

Gleichzeitig sagte Bruni, dass mit der Entwicklung von Altcoins, Stablecoins und anderen verwandten Blockchain-Technologien die Marktdominanz von Bitcoin schrumpfen könnte, es aber wahrscheinlich immer das „Anker“-Asset in vielen Portfolios bleiben wird.

Er fasste zusammen: „Letztlich bestimmt die Performance die Allokationsentscheidungen. Solange die Rendite von Bitcoin mit anderen Teilen des Ökosystems Schritt hält, ist es unwahrscheinlich, dass noch mehr Menschen es komplett meiden.“

„Derzeit schneidet Bitcoin gut ab, aber wenn der Markt nach unten geht, könnte es zum Katalysator werden, dass Menschen zu Bitcoin zurückkehren, da es eine stabilere und institutionalisiertere Krypto-Option ist.“

Null-Bitcoin-Besitzer werden nicht von Dauer sein

Qin En Looi, Managing Partner der Venture-Capital-Firma Onigiri Capital, sagte im Interview mit Cointelegraph, dass Early Adopters bereits Bitcoin besitzen, während die meisten späteren Nutzer erst dann in den Markt eintreten, wenn Bitcoin in das traditionelle Finanzsystem eingebettet ist und über Banken, Vermögensverwalter oder Altersvorsorgeprodukte zugänglich wird.

Er sagte: „Mit der Reife dieser Infrastrukturen werden wir wahrscheinlich einen Rückgang der Zahl der Null-Bitcoin-Besitzer sehen, aber dieser Prozess könnte langsamer verlaufen als viele erwarten, da es systematisch Vertrauen aufbauen muss.“

Schließlich glaubt En Looi, dass sich die Rolle von Bitcoin weiterentwickelt, aber nie verschwinden wird, da es als Benchmark für den gesamten Kryptomarkt dient, ähnlich wie Gold weiterhin als Referenzpunkt im traditionellen Finanzwesen dient.

„Wir sehen keine abnehmende, sondern eine erweiterte Korrelation, da Stablecoins, tokenisierte Assets und Projekte auf Anwendungsebene jetzt im Fokus stehen.“