Vanguard plant, Bitcoin- und Krypto-ETFs auf der eigenen Plattform anzubieten

Laut der Quelle von Crypto in America habe Vanguard damit begonnen, die Grundlagen zu schaffen, um sich für Bitcoin und Kryptowährungen zu öffnen.

Bei Vanguard würden Gespräche geführt, um auf die starke Kundennachfrage nach Kryptowährungen und das sich wandelnde regulatorische Umfeld zu reagieren. Es gebe jedoch keine Pläne, eigene Krypto-Anlageprodukte zu lancieren, so wie es unter anderem BlackRock, der größte Vermögensverwalter der Welt, getan hat.

Vanguard möchte dafür, so der Insider, ausgewählte Bitcoin- beziehungsweise Krypto-ETFs von anderen Finanzunternehmen auf der eigenen Brokerage-Plattform anbieten. Welche ETFs über die Plattform handelbar sein sollen und wann die endgültige Entscheidung getroffen wird, sei momentan noch unklar. Vanguard reagierte nicht auf die Anfrage von Crypto in America, um Stellung zu beziehen.

Eric Balchunas, ETF-Experte von Bloomberg, kommentierte die Nachricht, indem er betonte, ebenfalls von Gerüchten zu diesen Plänen von Vanguard mitbekommen zu haben.

Als die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde SEC im Januar 2024 die Zulassung für die Bitcoin-Spot-ETFs erteilt hatte, herrschte Unverständnis darüber, wieso Vanguard diese nicht auf der eigenen Brokerage-Plattform zulässt. Das große Finanzunternehmen, das circa 10 Billionen US-Dollar an Vermögen verwaltet, ist der Anlageklasse schon länger gegenüber eher kritisch eingestellt.

Der ehemalige Vanguard-CEO, Tim Buckley, betonte im Frühjahr 2024, dass Vanguard keine Bitcoin-ETFs anbieten werde, sofern sich die Anlageklasse nicht ändere. Dies begründete Buckley unter anderem damit, dass BTC kein Wertaufbewahrungsmittel darstelle, nicht in langfristige Portfolios gehöre und zu spekulativ sei.

Als Tim Buckley als CEO zurücktrat und der ehemalige BlackRock-Mitarbeiter Salim Ramji das Ruder übernahm, kam die Hoffnung auf, der zweitgrößte Vermögensverwalter der Welt würde von der Anti-Bitcoin-Haltung abweichen.

Doch Ramji betonte in einem Interview im August 2024, dass Vanguard keine Krypto-ETFs auflegen werde und dass es für das Unternehmen wichtig sei, eine klare Linie zu verfolgen.

Mittlerweile scheint die Nachfrage der Kunden nach den Bitcoin-Spot-ETFs, die seit der Zulassung unglaubliche 57 Milliarden US-Dollar an kumulierten Nettozuflüssen verzeichnen könnten, zu hoch zu sein, um weiter an der Seitenlinie zu stehen.

Vorstellbar wäre auch, dass Vanguard wegen der neuen Pro-Krypto-Politik der USA einknickt. David Sacks, der KI- und Krypto-Zar der USA, stellte sich vergangenen Monat noch die Frage, wieso große Finanzdienstleister ihren Kunden noch immer den Zugang zu Krypto-ETFs verwehren, und brachte dies mit dem von Trump bekämpften „Debanking“ in Verbindung.

Warum verbieten oder beschränken führende Banken nach wie vor den Zugang zu Bitcoin-ETFs auf ihren Vermögensverwaltungsplattformen? Ist dies das letzte Überbleibsel des „Debankings“?
David Sacks, KI- und Krypto-Zar der USA

Ob die Insider-Informationen der Wahrheit entsprechen und Vanguard tatsächlich bald Bitcoin- und Krypto-ETFs auf der eigenen Brokerage-Plattform zum Handel anbietet, gilt es jedoch noch abzuwarten.

Bis dahin bleibt der ETF-Gigant jedoch aufgrund der aufgelegten Fonds der größte Anteilseigner der Aktiengesellschaft Strategy, die 639.835 BTC im Gegenwert von circa 70 Milliarden US-Dollar hält.