Neun große europäische Banken führen MiCA-konforme Stablecoin ein

Neun prominente europäische Banken arbeiten gemeinsam an der Entwicklung eines Stablecoins auf Euro-Basis, um der Dominanz von digitalen Vermögenswerten, die an die US-Währung gebunden sind, auf den internationalen Märkten entgegenzuwirken. Die Maßnahme spiegelt die wachsende Befürchtung der europäischen Finanzinstitute wider, dass die wachsende Macht der an den Dollar gekoppelten Stablecoins die Währungssouveränität des Euro im internationalen Handel und in der gesamten digitalen Wirtschaft weiter untergraben könnte.

Durch den US-Dollar gesicherte Token wie USD Coin (USDC) und Tether (USDT) dominieren nach wie vor den Stablecoin-Markt. Der Großteil der Kryptowährungsbörsen, Überweisungen und dezentralen Finanzaktivitäten (DeFi) weltweit basiert auf diesen Werten. Euro-basierte Stablecoins machen nur einen sehr bescheidenen Teil der Marktkapitalisierung und des täglichen Volumens aus, obwohl der Euro die zweitmeist gehandelte Währung der Welt ist.

Die Gruppe der europäischen Banken will das ändern, indem sie gemeinsam ein einheitliches Rahmenwerk schaffen, das einen regulierten Stablecoin mit hoher Kapazität unterstützen kann, der vollständig durch Euro-Reserven gedeckt ist. Die beteiligten Banken wollen nicht nur einen Abwicklungsmechanismus für Kryptowährungsbörsen anbieten, sondern auch Transaktionen in Euro auf traditionellen und digitalen Plattformen erleichtern.

Strategische Reaktion auf weltweite Verschiebungen

Während Finanzinstitute auf der ganzen Welt aufgrund von geopolitischen Verschiebungen, regulatorischen Umstrukturierungen und Diskussionen über digitale Zentralbankwährungen (CBDCs) nach Alternativen suchen, hat sich ein Stablecoin mit Euro-Bindung entwickelt. Um zu gewährleisten, dass die Gemeinschaftswährung auch im digitalen Bereich relevant bleibt, dient der Vorschlag des privaten Sektors als Überbrückungsmaßnahme, während die Europäische Zentralbank (EZB) weiter über die Einführung eines digitalen Euro diskutiert.

Führungskräfte, die an der Gründung beteiligt waren, haben die Wettbewerbsfähigkeit der Währung als Motivationsfaktor genannt. Unternehmen, die ihren Sitz im Euro haben, riskieren erhebliche Umrechnungsgebühren und Wechselkursschwankungen, da viele Stablecoin-Transaktionen weltweit auf den Dollar lauten. Ein standardisierter und weit verbreiteter auf Euro lautender Token könnte nicht nur die strategische Unabhängigkeit Europas stärken, sondern auch die Abhängigkeit von der Dollar-Liquidität verringern.

Regulatorische Erwägungen für den Stablecoin

Es wird erwartet, dass der Stablecoin von den Banken nach einem vollständig besicherten Modell strukturiert wird, bei dem jeder Token eins-zu-eins durch Euro besichert ist, die auf regulierten Konten gehalten werden. Dieses System ähnelt dem der Top-Dollar-Stablecoins, berücksichtigt aber den rechtlichen Rahmen der Europäischen Union, insbesondere das kürzlich erlassene Gesetz über Märkte für Krypto-Assets (MiCA).

Europäische Institutionen und nationale Behörden müssen das Projekt genehmigen, wenn es mit MiCA übereinstimmt. Die Gesetzgebung verlangt von Stablecoin-Emittenten die Einhaltung strenger Berichts-, Rücklagenmanagement- und Transparenzstandards. Mit der Unterstützung namhafter Banken sollen Bedenken hinsichtlich der Solvenz und des Vertrauens ausgeräumt werden, die kleinere Euro-Stablecoin-Initiativen bisher plagten.

Lies hier mehr: Chainlink Kursanalyse: Warum sich der LINK Coin bald verdoppeln kann