Das von Bitcoin-Verfechter Michael Saylor geführte Krypto-Investmentunternehmen Strategy hat erneut zugeschlagen und in großem Stil BTC aufgekauft. Laut einer Mitteilung vom 22. September sicherte sich das Unternehmen 850 Bitcoin zu einem Durchschnittspreis von 117.344 US-Dollar pro Coin. Die Gesamtausgaben beliefen sich auf rund 99,7 Millionen US-Dollar. Aufgrund eines darauffolgenden Kursrückgangs von Bitcoin auf etwa 113.000 US-Dollar liegt der Wert dieses Investments aktuell rund vier Millionen US-Dollar im Minus.
Der Einkauf fiel mit der ersten US-Leitzinssenkung des Jahres durch die Federal Reserve zusammen. Diese trieb BTC kurzzeitig über die Marke von 117.000 US-Dollar. Strategy nutzte das Momentum, obwohl es sich im Rückblick als ein eher teurer Einstieg herausstellte. Dennoch bleibt das Unternehmen seiner Linie treu und verfolgt weiterhin eine aggressiv ausgerichtete Akkumulationsstrategie.
Gigantisches Bitcoin-Depot: Strategy hält fast 640.000 BTC
Mit dem jüngsten Zukauf erhöht sich der Bestand von Strategy auf insgesamt 639.835 Bitcoin. Zusammengerechnet hat das Unternehmen dafür rund 47,3 Milliarden US-Dollar ausgegeben, was einem durchschnittlichen Einstiegspreis von 73.971 US-Dollar entspricht. Trotz einzelner Fehlkäufe steht die Position auf einem satten Buchgewinn. Der aktuelle Marktwert aller gehaltenen BTC liegt bei rund 72 Milliarden US-Dollar.
Die Größenordnung dieses Bestands macht Strategy weiterhin zum weltweit größten börsennotierten Bitcoin-Investor. Zwar ist der jüngste Fehlgriff von etwa vier Millionen US-Dollar in absoluten Zahlen bemerkenswert, relativiert sich jedoch vor dem Hintergrund der massiven Gewinne auf lange Sicht. Zudem ist festzustellen, dass sich das Tempo der Aufkäufe zuletzt deutlich verlangsamte. Im September wurden bislang 3.330 BTC erworben. Ein deutlicher Rückgang gegenüber den 7.714 BTC im August oder gar den 31.466 BTC im Juli.
Bitcoin wird „langweilig“, sagt Saylor
In einem aktuellen Interview äußerte sich Saylor auch zur Marktstimmung rund um Bitcoin. Seiner Einschätzung nach führt die zunehmende Präsenz institutioneller Anleger zu geringerer Volatilität und damit auch zu weniger Aufregung unter Privatanlegern. „Wenn die Mega-Institutionen einsteigen und die Schwankungen abnehmen, wird es eine Zeit lang langweilig“, so Saylor. „Dann fehlt den Leuten der Adrenalinkick.“
Dennoch scheint Strategy an der langfristigen Vision festzuhalten. Dass das Unternehmen auch bei temporären Hochs einkauft, zeigt eine klare Buy-and-Hold-Philosophie, unabhängig von kurzfristigen Kursbewegungen. Während manche Marktbeobachter darin eine übertriebene Risikobereitschaft sehen, verweisen Befürworter auf das kontinuierliche Wachstum des Krypto-Treasurys.
Konkurrenz wächst auch außerhalb der USA
Strategy ist zwar der prominenteste Player in diesem Segment, aber längst nicht mehr allein. Auch Unternehmen wie GameStop , Rumble, Twenty One und Nakamoto Holdings haben Bitcoin in ihre Finanzstrategie integriert. Sogar der französische Fußballklub Paris Saint-Germain investiert offenbar in BTC.
Dass mittlerweile auch Unternehmen aus der Unterhaltungsbranche und sogar dem Profisport mittlerweile Bitcoin kaufen und in ihre Bilanzen aufnehmen, spricht für einen Strukturwandel. Krypto-Assets gelten zunehmend als strategische Reserve, vergleichbar mit Gold in früheren Jahrzehnten.
