Die Kryptobörse Hyperliquid hat Pläne zur Einführung eines an den US-Dollar gekoppelten Stablecoins angekündigt. Die Entscheidung über dessen Emission wird einer Abstimmung durch die Validatoren unterzogen, doch das Projekt hat bereits die Aufmerksamkeit führender Branchenakteure auf sich gezogen und einen heftigen Wettbewerb ausgelöst.
Die dezentrale Derivatebörse Hyperliquid gab Pläne zur Emission von USDH, ihrem eigenen an den Dollar gekoppelten Stablecoin, bekannt. In einem Discord-Post erklärte das Team, dass sich die Initiative noch in der Diskussion befinde und die endgültige Entscheidung durch eine Abstimmung der Validatoren getroffen werde.
Auch die Wahl des Unternehmens, das den neuen Vermögenswert entwickeln soll, wird einer Abstimmung unterzogen, was sofort einen Wettbewerb unter den führenden Emittenten auslöste, die daran interessiert sind, an der Schaffung und Einführung von USDH teilzunehmen. Folgende Bewerber haben Interesse bekundet:
- Paxos schlug vor, USDH in voller Übereinstimmung mit dem US-amerikanischen GENIUS Act und den europäischen MiCA Vorschriften zu emittieren. Paxos versprach, 95 % der Einkünfte aus den Stablecoin-Reserven für den Rückkauf von HYPE-Token zu verwenden, die dann unter Nutzern, Validatoren und Partnern verteilt werden. Der Stablecoin soll sowohl auf HyperEVM als auch auf HyperCore eingesetzt werden, um institutionellen und FinTech-Zugang zu erweitern. Paxos plant außerdem, sein globales Netzwerk von über 70 Finanzpartnern sowie die Integrationserfahrung mit PayPal , Venmo und MercadoLibre zu nutzen, um USDH institutionell zu skalieren.
- Stripe schlug vor, USDH über seine Zahlungsplattform Bridge zu emittieren und einen Teil der Reserveeinnahmen dem Hyperliquid Assistance Fund zuzuführen, während die Einhaltung der Vorschriften gewährleistet wird. Der Vorschlag wurde jedoch von Konkurrenten kritisiert, die auf mögliche Interessenkonflikte hinwiesen, da Stripe gleichzeitig seine eigene Blockchain, Tempo, entwickelt, die Nutzer von Hyperliquid abziehen könnte.
- Agora, mit Unterstützung des Zahlungsanbieters MoonPay, versprach, die „regulierten Zahlungsinfrastrukturen“ und gemeinschaftsfreundliche Bedingungen für USDH bereitzustellen, um Zentralisierungsrisiken und eine „Übernahme“ des Ökosystems zu vermeiden. Die Initiative hat bereits Unterstützung von Risikokapitalgebern erhalten, die sie als die vielversprechendste Option bezeichneten.
- Frax schlug ein radikales Modell vor – alle Einkünfte aus den USDH-Reserven sollen an die Community zurückgeführt werden. Im Gegensatz zu den Konkurrenten, die eine teilweise Gewinnbeteiligung versprechen, würde die Version von Frax auf seinem frxUSD-Stablecoin basieren, vollständige Besicherung und eine offene Wirtschaft gewährleisten.
- Sky (ehemals Maker) betonte Rendite und DeFi-Investitionen. Rune Christensen, Mitbegründer des Protokolls, schlug vor, USDH mit einer Rendite von 4,85 % auf Hyperliquid zu emittieren, konvertierbar in USDS mit einer Rendite von 4,75 %. Er versprach außerdem 25 Millionen US-Dollar zur Entwicklung eines autonomen DeFi-Fonds innerhalb von Hyperliquid und zum Aufbau einer Multichain-Infrastruktur für den Stablecoin über LayerZero.
Vor dem Hintergrund verschärfter Stablecoin-Regulierungen in den USA, Europa und Asien sehen diese Unternehmen die Chance, Emittent von USDH zu werden, als strategischen Schritt, um eine langfristige Präsenz im schnell wachsenden Hyperliquid-Ökosystem zu sichern.
Über die Einführung des Stablecoins hinaus bereitet das Hyperliquid-Team Updates für den Spotmarkt vor. Geplant ist eine Senkung der Gebühren um 80 % für Paare zwischen zwei Spot-quotierten Vermögenswerten, um die Liquidität zu erhöhen und das Nutzererlebnis zu verbessern. Hyperliquid beabsichtigt außerdem, allen Teilnehmern des Ökosystems Zugang zu Spot-Quotierungen zu ermöglichen.
Die Begeisterung rund um die Einführung von USDH trieb den nativen Token von Hyperliquid, HYPE, laut CoinGecko mehrfach auf neue Allzeithochs und erreichte 54,85 US-Dollar. Der Anstieg zog die Aufmerksamkeit großer TradFi-Akteure auf sich. Die in Singapur ansässige, an der Nasdaq gelistete Handelsplattform Lion Group Holding kündigte Pläne an, alle ihre Treasury-Assets in HYPE umzuwandeln.
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