Kraft Heinz fällt um über 3 %, Buffett äußert Enttäuschung über die Abspaltung durch Berkshire

Am Dienstag, dem 2. September, fiel Kraft Heinz um mehr als 3 %, nachdem Buffett erklärte, dass Berkshire über die Aufspaltung enttäuscht sei.

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Der US-Verpackungslebensmittelriese Kraft Heinz gab am Dienstag bekannt, dass das Unternehmen in zwei unabhängige börsennotierte Gesellschaften aufgespalten wird. Diese Entscheidung stellt im Wesentlichen eine Umkehrung der von Buffett vor zehn Jahren initiierten Fusion dar. Buffett äußerte öffentlich, dass er über die Aufspaltung „enttäuscht“ sei.

Laut Unternehmensmitteilung stehen die Namen der beiden nach der Aufspaltung entstehenden Unternehmen noch nicht endgültig fest. Eines davon wird vorläufig als „Global Taste Elevation Company“ bezeichnet und umfasst Geschäftsbereiche wie Gewürze und Fertiggerichte, darunter Marken wie Heinz-Ketchup und Kraft Mac & Cheese. Im Jahr 2024 erzielte dieser Geschäftsbereich einen Umsatz von fast 15,4 Milliarden US-Dollar, wobei 75 % aus Produkten wie Saucen, Brotaufstrichen und Gewürzen stammen.

Das andere neue Unternehmen wird als „North American Scale Staples Portfolio“ positioniert und umfasst Marken wie Oscar Mayer Hot Dogs, Kraft-Käsescheiben und die Fertiggerichtmarke Lunchables. Dieser Geschäftsbereich erzielte 2024 einen Nettoumsatz von etwa 10,4 Milliarden US-Dollar.

Das Unternehmen erwartet, dass die Aufspaltungstransaktion in der zweiten Hälfte des Jahres 2026 abgeschlossen sein wird. Der derzeitige CEO von Kraft Heinz, Carlos Abrams-Rivera, wird die Leitung des nordamerikanischen Geschäfts übernehmen, während der Vorstand nach einem Leiter für das globale Geschäft sucht.

Rivera erklärte, dass das Geschäftssystem von Kraft Heinz zu komplex sei und das Unternehmenswachstum behindere. Die fast 200 Marken des Konzerns decken etwa 55 Kategorien und Hunderte von Ländern ab, was es schwierig macht, jeder Marke ausreichend Aufmerksamkeit zu schenken. Nach der Aufspaltung kann sich das Managementteam des nordamerikanischen Geschäfts stärker auf den regionalen Markt konzentrieren und bislang vernachlässigte Vertriebskanäle wie Convenience Stores erschließen.

Allerdings kann die Aufspaltung allein die gemeinsamen Herausforderungen der Verpackungslebensmittelbranche nicht vollständig lösen. Derzeit stehen große globale Lebensmittelunternehmen allgemein unter Druck, da Verbraucher ihre Ausgaben kürzen und auf Eigenmarken der Einzelhändler umsteigen. Zudem dämpft die Popularität von Abnehmmedikamenten wie GLP-1 in gewissem Maße die Nachfrage nach Snacks.

Kraft Heinz steht im Fokus der Wall Street, was auch damit zusammenhängt, dass Buffett selten öffentlich zugibt, bei dieser Investition „Fehler gemacht“ zu haben.

Buffetts Verbindung zu Kraft Heinz reicht bis ins Jahr 2013 zurück. Damals privatisierten Berkshire Hathaway und die brasilianische Private-Equity-Gesellschaft 3G Capital gemeinsam Heinz für insgesamt 28 Milliarden US-Dollar. 2015 förderten beide die Fusion von Heinz und Kraft, wodurch Kraft Heinz zeitweise zum fünftgrößten Lebensmittel- und Getränkeunternehmen der Welt wurde – nach Nestlé, PepsiCo, Coca-Cola und Unilever.

Doch der Höhenflug nach der Fusion hielt nur zwei Jahre an. Mit dem wachsenden Gesundheitsbewusstsein der Verbraucher konnten viele Marken des Unternehmens nicht rechtzeitig auf Marktveränderungen reagieren. Seit der Marktkapitalisierungsspitze von über 100 Milliarden US-Dollar im Jahr 2017 ist der Aktienkurs von Kraft Heinz um mehr als 70 % gefallen.

Infolgedessen nahm Berkshire im August dieses Jahres eine Wertberichtigung von 3,8 Milliarden US-Dollar auf seine Beteiligung an Kraft Heinz vor und senkte deren Buchwert auf 8,4 Milliarden US-Dollar. Bereits 2019 hatte Berkshire diese Investition um 3 Milliarden US-Dollar abgeschrieben. Derzeit hält Berkshire weiterhin 27,51 % der Anteile an Kraft Heinz, mit einem Marktwert von etwas über 9 Milliarden US-Dollar.

Bereits 2019 räumte Buffett ein, bei dieser Investition mehrere Fehler gemacht zu haben, darunter die Zahlung eines zu hohen Preises für die Übernahme von Kraft. 2023 verkaufte der Partner 3G Capital stillschweigend alle seine Anteile an Kraft Heinz.

Obwohl die Performance weit hinter dem dreifachen Anstieg des S&P 500 im gleichen Zeitraum zurückblieb, erlitt Buffett mit dieser Investition keinen tatsächlichen Kapitalverlust. Berechnungen zufolge zahlte Berkshire ursprünglich 4,3 Milliarden US-Dollar für die Heinz-Anteile und investierte bei der Übernahme von Kraft zusätzliches Kapital, sodass sich die Gesamtinvestition auf 9,8 Milliarden US-Dollar belief.

Im Laufe der Jahre zahlte Kraft Heinz insgesamt 6,3 Milliarden US-Dollar Dividende an Berkshire aus. Darüber hinaus erwarb Berkshire im Rahmen der ursprünglichen Heinz-Transaktion Vorzugsaktien im Wert von 8 Milliarden US-Dollar, die innerhalb von drei Jahren mehr als 2 Milliarden US-Dollar an Dividenden einbrachten und schließlich vollständig zurückgezahlt wurden.